Frage an Dr. Uwe Schneidewind, Leiter des Wuppertal Institutes
Was kann es also bedeuten, mehr Wuppertal zu wagen?
Schneidewind:
Es kann dafür stehen, die Dinge neu zu denken, sich die Stadt zu erobern, selbst zu gestalten, kreative Lösungen zu suchen, sich immer wieder neu zu erfinden und zugleich auf Traditionen zu besinnen. Dann kann Neues entstehen. Und so ist Wuppertal.
Bürgerticket Initiative Wuppertal
Die Stadt Wuppertal ist als siebtgrößte Stadt in NRW mit einem gut ausgebauten ÖPNV, der neben der leistungsfähigen Ost-West-Achse mit Schwebebahn und S-Bahn in der Fläche über ein relativ gut skalierbares Bussystem verfügt, eine ideale Modellkommune. An ihr kann die Umsetzbarkeit eines Bürgertickets in Großstädten demonstriert werden, was als beispielhaft für Städte unterhalb der Millionengrenze gelten kann. Wir starten nicht bei Null, denn das Thema ist schon mehrmals in die Öffentlichkeit getragen worden und wird von der lokalen Wissenschaft unterstützt, sodass auf wissenschaftliche Vorarbeiten aufgebaut werden kann. Wir wollen den momentanen Aufbruchsgeist der Stadt nutzen und „mehr Wuppertal wagen“.
Bus und Bahn in Wuppertal
Die Schwebebahn macht Wuppertal in aller Welt berühmt und ist in den letzten 20 Jahren umfassend erneuert worden. Auf der Talachse verkehren die Eisenbahnlinien S7, 8 und 9, die RE 4, 7 und 13 und die RB48 und verbinden Wuppertal mit dem Ruhrgebiet, Münster, Köln, Düsseldorf und dem Niederrhein. Der Nord-Süd-Verkehr in der Stadt wird von Bussen im 20‘-Takt geleistet. Die WSW mobil GmbH transportierte 2014 87,6 Millionen Fahrgäste in 291 Bussen und 26 Schwebebahnen und verkaufte 85.660 Abonnements. Innerhalb Wuppertals gilt die Preisstufe A3 des VRR.